Kommentar in der RZ vom 27.04.2010, Seite 10 zum Abstieg der TuS

Veröffentlicht am 28.04.2010 in Pressemitteilung

In der Rhein-Zeitung vom 27.04.2010 findet sich auf Seite 10 ein Kommentar des Redakteurs Klaus Reimann zum Abstieg der TuS mit dem Titel "Auf und Ab mit Ansage". Reimann erweckt dort den Eindruck, die Stadt Koblenz habe eine große Mitschuld am sportlichen Scheitern der Mannschaft.
Der sportpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion, Fritz Naumann, widerspricht dem entschieden in folgendem Leserbrief:

Es ist schon erstaunlich, wie weit oft Schreiberlinge von der sportlichen Realität entfernt sind. Nun könnte man sich die Frage stellen, wie ein solcher Realitätsverlust in Sachen Stadion Oberwerth zustande kommt. Die Summe der Erkenntnisse könnte sein, dass Herr Reimann nicht in unserer Stadt lebt (aber arbeitet). Das ist in Ordnung, aber dies könnte eine Erklärung dafür sein, dass er einfach viele Sachverhalte nicht kennt. Das Thema „Unwissenheit“ könnte ihn bis zu einem gewissen Punkt schützen, jedoch bestünde auch für ihn die Möglichkeit, sich in der Sache schlau zu machen. Vor vielen, vielen Jahrzehnten gab es noch Redakteure, die Recherchen durchführten, bevor sie etwas nach außen gaben. Wenn diese einfache Kurzrecherche stattgefunden hätte, wäre klar zum Ausdruck gekommen, dass die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Kommunalpolitik bis jetzt 8,5 Mio. Euro ins Stadion Oberwerth gesteckt hat.
Natürlich kann man zum Ausdruck bringen, dass dies viel zu wenig ist, auch in Anbetracht der Tatsache, dass es in Koblenz noch 140 weitere Sportvereine gibt - diese Haltung kann man einnehmen. Jedoch bleibt festzuhalten, dass es ein gemeinsamer Kraftakt von Politik und Verwaltung war, die Bundesligatauglichkeit des Stadions in kurzer Zeit herzustellen. Wer angesichts dieser Millionen Investitionen davon spricht, dass die Stadt am Fortkommen der TuS uninteressiert ist und in Sachen Stadionneubau beharrlich auf der Bremse steht, muss sich sagen lassen, dass es nicht die Stadt Koblenz war, die die Idee eines Neubaus hatte. Um es klar zu stellen: Ich bin davon überzeugt, dass der Beschluss Neubau an der A 61 aufgehoben wird, weil er gegenstandslos geworden ist und dass nun in aller Ruhe und Sachlichkeit an den Umbau des Stadions Oberwerth herangegangen wird. Die Umgestaltung des Sportparks Oberwerth ist die einzige finanzierbare Möglichkeit, zu einem wettbewerbsfähigen Stadion zu kommen. Die Vorentwurfsplanungen lassen erkennen, was gewollt und machbar ist. Natürlich ist auch die Zusammenarbeit mit der Landesregierung angesagt. Wir haben in der Sportpolitik in Koblenz auch kleine und große Aufgaben zu bewältigen, die jenseits des Stadions liegen. Diese werden wir nicht vernachlässigen! Wer aber behauptet, dass die Stadt das Projekt Stadion ausbremst, dem muss man leider sagen, Unkenntnis schützt vor Schelte nicht!

Fritz Naumann
Ratsmitglied und sportpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion