Koblenzer Campingplatz wird zum Ganzjahreserlebnis

Veröffentlicht am 07.02.2014 in Fraktion

Foto: Thomas Frey

Er ist einer der schönsten Campingplätze Deutschlands und mit seiner Lage vis-à-vis des Deutschen Eck an der Moselmündung bei den Gästen sehr beliebt. Daher hatte die Stadt Koblenz auch zur Bundesgartenschau 2011 die einzig richtige Entscheidung getroffen: Ausbau zum 4-Stener-Campingplatz, um die Qualität zu steigern und die Nachfrage hoch zu halten. Wie es mit dem Campingplatz an Rhein und Mosel weitergeht, war nunmehr Gegenstand einer Ortsbegehung durch den Arbeitskreis Kultur & Tourismus der SPD-Fraktion.

Schon ab Januar 2015 könnte der Betrieb ohne Winterpause laufen. Hintergrund: Die Container mit den Sanitäranlagen und der Gastronomie müssen ab dem nächsten Herbst nicht mehr aufwendig und vor allem kostspielig abtransportiert und zwischengelagert werden. Ein Hochwasser hätte die Investition der Koblenz-Touristik sonst vernichtet.
Rund 150.000 Euro kostet es laut Werkleiter Andreas Bilo pro Jahr, die 13 teuren Container, die im Zuge der Sanierung des Campingplatzes angeschafft wurden, im Herbst abzubauen, nachts mit Spezialfahrzeugen abzutransportieren, auf dem Gelände der ehemaligen Fritsch-Kaserne einzulagern und im Frühjahr wieder aufzustellen. Dies aber war eine Bedingung der Genehmigungsbehörde SGD Nord – schließlich liegt der Campingplatz inklusive Containern mitten im Hochwassergebiet. "Die SPD hatte stets beklagt, dass nur diese Lösung favorisiert wurde, daher sind wir nun glücklich über das Ergebnis der Prüfung unseres Vorschlages", so SPD-Sprecher Christian Altmaier.
Auf Anregung der SPD, ob man die Container nicht bei Hochwasser anheben könnte wie etwa die im Biergarten am Deutschen Eck, prüfte die Stadt und das jetzt präsentierte Ergebnis lautet, dass je Container acht Punktfundamente angelegt werden, in die im Fall eines Hochwassers Stahlpfosten eingesteckt werden. Gut 4 Tonnen wiegt ein Container, sie werden dann von einem Kran auf die Trägerkonstruktion gesetzt. "Die Investition von 150.000,- EUR wird also durch die Ersparnis des Abtransportes schnell hereingeholt", freut sich der stellvertretender SPD-Fraktionschef Gerhard Lehmkühler.
Die CDU hatte im vergangenen Jahr vorgeschlagen, die Container auf einen Erdwall zu stellen. Die würde sich aber negativ auf den Wasserabfluss bei Hochwasser auswirken. Außerdem sprachen auch Probleme hinsichtlich der Optik und der Barrierefreiheit dagegen. Die Container hydraulisch anzuheben, wie es die SPD ebenfalls angeregt hatte, kam aber aus Kostengründen auch nicht infrage.
Durch das Aufständern der Container nur im Hochwasserfall, wird der Campingplatz also das ganze Jahr öffnen können. Wenn die städtischen Gremien zustimmen, kann sich Bilo vorstellen, dass der Campingplatz 2015 durchgehend offen bleibt. Zusatzeinnahmen von 250 000 Euro sind möglich. Aus Marketingsicht lukrativ, denn „in der Jahreszeit gibt es schließlich auch diverse Events für Besucher wie den Weihnachtsmarkt oder Karneval“, so der Chef-Touristiker.
Die Entwicklung des sanierten Vier-Sterne-Campingplatzes ist übrigens positiv: 2013 wurden erstmals 892.000 Euro Umsatz erwirtschaftet, 2014 soll 1 Million Euro umgesetzt werden. Die Entwicklung der Übernachtungszahlen weist jedenfalls nach oben: 2012 wurden 44 465 Übernachtungen gezählt, 2013 bereits 51 000 – ein Plus von 14,6 Prozent.
"Wir wurden in unserer Meinung bestätigt, dass der Campingplatz bleiben muss, statt ihn im Rahmen der BUGA2011-Maßnahmen platt zu machen, wie von Experten vorgeschlagen", schließen Altmaier und Lehmkühler, "unsere Standhaftigkeit hat sich für die Koblenz-Touristik bezahlt gemacht."