Ein Nachtkulturbeauftragter für Koblenz

Veröffentlicht am 11.11.2020 in Pressemitteilung

V.l.n.r.: Rm Antpöhler (Linke), Rm Naumann (SPD), Rm Lipinski-Naumann (SPD), Rm von Heusinger (Grüne)

Gemeinsamer Antrag von SPD, Grünen und Linken vor der Umsetzung

Dieser Tage bietet ein abendlicher Rundgang durch die Koblenzer Altstadt ein eher trauriges Bild. Geschlossene Restaurants, Bars und Kneipen und fehlende kulturelle Veranstaltungen sorgen nicht nur für immense Existenzängste der Betreiber und Veranstalter, sondern auch für eine menschenleere Innenstadt. „Die Verwaltung hat in Anbetracht des erneuten Lockdowns ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Unterstützung der Koblenzer Kulturlandschaft vorgelegt“, erläuterte der kulturpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion, Dr. Thorsten Rudolph.

Neben Beratungsangeboten für Kulturschaffende oder einer engeren Kooperation zwischen Kulturamt und Kulturbetrieben führt das Maßnahmenpaket auch die Einführung eines Nachtkulturbeauftragten aus – Resultat eines gemeinsamen Antrages von SPD, Grünen und Linken aus dem vergangenen Jahr. „Die Auswirkungen der Corona-Krise zeigen, wie wichtig eine solche Position ist“, ist sich Linken-Fraktionschef Oliver Antpöhler-Zwiernik sicher und auch sein Pendant bei den Grünen, Carl-Bernhard von Heusinger zeigt sich erfreut: „Ein Nachtkulturbeauftragter als Bindeglied zwischen Kultur- und Kneipenszene und der Verwaltung macht großen Sinn.“

Die neue Position soll zunächst ehrenamtlich für ein Jahr tätig sein und eine Schnittstelle zwischen Bars, Klubs, Kneipen und Kulturschaffenden sowie der Stadtverwaltung sein. Nach Ablauf der Probephase müsse aber nach Meinung der drei Fraktionen für eine Weiterführung der Stelle das Thema einer Aufwandsentschädigung neu diskutiert werden. SPD-Ratsmitglied Fritz Naumann, Mitglied des Kulturausschusses, zeigt sich zufrieden mit der Arbeit des

Kulturamtes: „Das gesamte Konzept und insbesondere die Umsetzung der Einführung eines Nachtkulturbeauftragten sind gut und wichtig für den Erhalt der Koblenzer Kulturlandschaft. Hier gilt unser Dank den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kultur- und Schulamtes und natürlich der Kultur- und Bildungsdezernentin Dr. Margit Theis-Scholz.“

Wann genau der oder die neue Nachtkulturbeauftragte seine Arbeit aufnehmen wird, ist der Verwaltungsvorlage noch nicht zu entnehmen, aber es heißt, dass die Auswahl „kurzfristig und unbürokratisch“ erfolgen soll. „Wir sind sicher, dass auch nach dem Probejahr weiter ein Nachtkulturbeauftragter oder eine Nachtkulturbeauftragte hier in Koblenz tätig sein wird. Gerade die aktuelle Corona-Pandemie mit all ihren Auswirkungen auf das öffentliche Leben und den Gastronomie- und Kultursektor hat klargemacht, wie wichtig eine Vernetzung mit der Verwaltung und der Kommunalpolitik ist. Wir sind daher sehr froh, dass unsere Idee eines Nachtkulturbeauftragten nun umgesetzt wird“, resümiert die SPD-Fraktionsvorsitzende Marion Lipinski-Naumann. Die Zuversicht der Antragsteller resultiert auch aus den Erfahrungen zahlreicher anderer Städte, in denen so genannte Nachtbürgermeister bereits seit einigen Jahren sehr erfolgreich arbeiten.