Zu der Erhöhung der Theaterpreise

Veröffentlicht am 02.02.2010 in Pressemitteilung

Natürlich ist es ärgerlich, wenn die Preise für Theaterkarten steigen, allerdings müssen hier einige Punkte klar gestellt werden. Dadurch wird die längst überfällige Anpassung der Preise verständlich und nachvollziehbar.

Seit 2001 fand keine Preisanpassung statt. Gehälter, Energie- und Materialkosten, Abgaben usw. stiegen allerdings sehr wohl, wie jeder selbst schmerzlich nachvollziehen kann. Der allgemeine Zuschussbedarf für das Theater beträgt ca. 8 Mio. Euro (aus Steuermitteln). Auch aus Steuermitteln wurden die Theaterkarten bis einschließlich 2008 mit 153,- Euro pro Einwohner bezuschusst. Ab 2009 ist hier sogar noch eine Steigerung zu erwarten.
Klar ist, dass Kultur ein Zuschussgeschäft ist und immer bleiben wird. Daran ist auch nichts auszusetzen, aber um die hohe Qualität, die ja in Koblenz unbestritten vorhanden ist, zu erhalten und um jedem Koblenzer Bürger den Zugang zu Kultur weiterhin zu ermöglichen, ist eine moderate Anpassung der Preise unumgänglich. Welches Theater kann im musikalischen Bereich schon mit einem Hochkaräter wie der Rheinischen Philharmonie aufwarten? Weiterhin wollen wir unter allen Umständen ein 3-Sparten-Haus erhalten.
Kultur ist auch ein wichtiger Standortfaktor für das Oberzentrum Koblenz, was sich nachweislich positiv beispielsweise bei der Ansiedlung von Dienstleistern und Unternehmen auswirkt.
Nach der beschlossenen Erhöhung sind die Eintrittspreise in den unteren Preiskategorien im Schauspiel immer noch deutlich günstiger, als in vergleichbaren Spielhäusern wie z. B. Mainz, Kaiserslautern und Trier und liegen sogar noch im Bereich einer Kinokarte.

Der einzige bittere Beigeschmack bleibt beim Betrachten der Wackelpolitik der CDU zurück. Es ist scheinheilig, in allen Beschlussgremien zuzustimmen, um dann, sobald die Öffentlichkeit zuschaut, in populistische Klientelpolitik zu verfallen. Das ist weder verlässlich, noch verantwortungsvoll.
Die SPD bleibt bei ihrer klaren und standhaften Linie. Um weiterhin in Koblenz Kultur auf hohem Niveau für alle zu sichern, müssen die Preise moderat angepasst werden. Dies kommt allen zugute, den Kunstschaffenden, den Kunstfreunden und den Steuerzahlern.

Marion Lipinski-Naumann
Fraktionsvorsitzende der SPD