Integration statt Isolation

Veröffentlicht am 23.03.2015 in Pressemitteilung

Fraktionsvorsitzende Marion Lipinski-Naumann, RMW-Geschäftsführer Thomas Hoffmann und weitere Fraktionsmitglieder

Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden „Fraktion-vor-Ort“-Reihe war die SPD-Ratsfraktion zu Gast bei der Rhein-Mosel-Werkstatt. Im Stadtgebiet existieren 2 Betriebsstätten. Weitere befinden sich in Weißenthurm, Kastellaun und Simmern.

Geschäftsführer Thomas Hoffmann gewährte den Genossinnen und Genossen interessante und informative Einblicke in die Geschäftsstruktur und die Unternehmensphilosophie. Wertschätzung und Integration bilden die Basis für die vielfältigen Aktivitäten der Rhein-Mosel-Werkstatt.

Die Teilnehmer zeigten sich sichtlich beeindruckt von dem Know-How und der Umsetzung der praktischen Hilfe für Menschen mit Behinderung und deren Familien und Betreuer.

Neben dem wichtigen sozialen Aspekt ist die Arbeit der Rhein-Mosel-Werkstatt aber auch wirtschaftlich höchst interessant. So belegt eine aktuelle bundesweite Studie zum „Social Return on Investment“ (SROI), dass Sozialausgaben in diesem Bereich unter dem Strich sogar ein deutliches Plus für die Gesellschaft erbringen. Hochgerechnet verschaffen Werkstätten der öffentlichen Hand pro Jahr Einnahmen und Einsparungen von etwa 6 Milliarden € im Vergleich zu Investitionen in Höhe von 5,6 Milliarden €. Geschäftsführer Thomas Hoffmann: „100 Euro, die in Werkstattleistungen investiert werden, erzeugen eine Wertschöpfung  108 von Euro. Die Werkstattangebote verbessern also nicht ‚nur‘ die Lebensqualität von behinderten Menschen, sondern fördern auch die Wohlfahrt der Gesellschaft.“

Die Rhein-Mosel-Werkstatt bietet zurzeit über 830 geistig, körperlich und psychisch beeinträchtigten Menschen einen Arbeitsplatz und damit auch eine sinnvolle Beschäftigung als Grundlage zur Stabilisierung und Verselbständigung. Neben der Betreuung sind auch Qualifizierungsmaßnahmen in der Berufs- und Erwachsenenbildung essentieller Bestandteil des Konzeptes.

Fraktionsvorsitzende Marion Lipinski-Naumann weist auf die besondere Notwendigkeit der Sozialfürsorge hin: „Der soziale Bereich gewinnt in der sich verändernden Gesellschaft einen immer höheren Stellenwert. Dem hat die Politik Rechnung zu tragen. Insbesondere unter dem Aspekt, dass Sozialleistungen durchaus wertschöpferisch sein können, ergeben sich interessante Aspekte für die politische Gestaltung unserer Gesellschaft. Die Rhein-Mosel-Werkstatt leistet eine tolle Arbeit. Dies war uns in dieser Vielfältigkeit und Professionalität nicht bewusst.“

Ein weiter Grund, mit der „Fraktion-vor-Ort“ in Betriebe, Unternehmen und Organisationen zu gehen.